Du lieber Himmel, war DAS ANSTRENGEND!
Aber von nischt kommt ja och nischt, wie die in der Hauptstadt so reden… Glücklicherweise ist die Stadt zur Fashion Week voll mit internationalen Gästen, Einkäufern, Fotografen, Journalisten, Designern, Models und jeder Menge Freaks, die einfach da sind, weil man halt da ist, wo der hot spot ist.
Das hat den Vorteil, dass man sich den Berliner Dialekt, den ich eigentlich ganz niedlich finde, nicht überhört und den Nachteil, dass man sich ständig Busserln muss. Na ja, ein richtiger Nachteil ist das vielleicht auch nicht.
Es fing schon im Zug Richtung Berlin an. Diese „das ist doch der Dings von Dings, der bei Dings mitspielt“ Leute, jede Menge Models und eine wunderschöne Cosma Shiva Hagen, die auch ungeschminkt eine Augenweide ist. Alle mit Kleidersäcken für die Abendgarderobe bepackt und am dauertelefonieren. Im Grunde hat man die A/B von den C-Z Promis schon gleich an der Platzwahl erkannt. C-Z saß bei mir in der zweiten Klasse, A/B in der ersten. Manchmal kann das Leben so einfach sein.

Zur Mercedes Benz Fashion Week selber haben sich einige Messen hinzugesellt, die ebenfalls wieder Publikum und vor allem Einkäufer lockten. Die größten sind die ‚Premium‘ und die ‚Bread&Butter‘ aber auch kleinere, wie ‚The Gallery‘ im Cafe Moskau, die ‚Show&Order‘ oder eine Messe, die ganz im Zeichen von Nachhaltigkeit stand: die ‚Ethical Fashion Show‘ Dazu kommen noch zahlreiche offene Showrooms, Galerien, die auch ‚was mit Mode‘ zeigen und Alternativ Events. Die ‚Toast and Jam‘ beispielsweise, die sich mit ihrem Namen an die Bread&Butter anlehnt, ist eine große Fläche voll mit Vintage Sachen.

Ihr seht schon, sich zu entscheiden ist keine leichte Sache und wer schon mal in Berlin war, der weiß, einen großen Teil der Zeit verbringt man in Bus, Bahn und Taxi. Shuttle hin oder her, in der Rushhour bringt der einen auch nicht weiter oder schneller ans Ziel. Dabei war ich nicht mal auf DEM DING, dem Zelt beim Brandenburger Tor und Michalsky hat mich auf seinem Verteiler zur Stylenight auch irgendwie übersehen.
Was auf mich, neben der Mode, eine große Anziehungskraft hat, sind die Locations in der sie präsentiert wird. Das e-werk, der stillgelegte Flughafen Tempelhof, das ehemalige Hauptgebäude der Stasi, um einige zu nennen, die alleine sind schon ein Besuch wert – mit oder ohne Mode.
Am wühligsten war es sicher auf der Bread and Butter. Die ehmalige Start-up Messe hat sich zum Top-Event für Streetstyle entwickelt, das Marken, Händler und Modefreaks aus der ganzen Welt anzieht. Längst nicht mehr findet man hier die heißgehandelten Undergroud- Designer sondern Adidas, Guess, Hilfiger dominieren das Bild.

Jeder versucht noch abgefahrener zu sein, noch außergewöhnlicher und lauter. Klamotten stehen dabei nicht vorn sondern, Image, Image, Image.
Auf dieser, Messe wagt man ja kaum zu sagen, wird wenig verkauft, sondern man befindet sich in einem einzigen Meet&Greet der Branche und allen, die meinen dazuzugehören.
Imagebuilding fängt schon beim Einlass an.
Je härter die Tür, desto mehr wollen rein. Es ist eigentlich ziemlich einfach, mit einem Presseausweis eine Tür zu öffnen, diese nicht. Dabei konnte ich Zeugin sein, wie drei zartgebaute Französinnen sich darüber abstimmten, ob eine Plus Size Fashion Bloggerin so das richtige ist. War sie. Ist man erst mal drin, weiß man nicht, wo man zuerst hinschauen soll.
Manche verschanzen sich hinter großen Wänden, bauen in die ehemalige Abfertigung rein und man steht an, als würde man in einen Nachtclub eingelassen werden. Drin gibt es dann ein paar wenige Klamotten zu sehen, immer toll inszeniert und das war es. Die einen wollen Fotografiert werden, die anderen schicken einen die Security auf den Hals.

Andere lassen die Puppen tanzen. Hilfiger hat auf seinem Stand eine Eisbahn installiert, auf der die Models rumfahren mussten.
Ich denke, am eindruckvollsten ist es, wenn ihr euch diesen Film anschaut, den ich vor Ort gedreht habe.
Ja und Plus Size? Die gab es hier und dort vereinzelt, was anderes habe ich nicht erwartet, die Aussteller konnte ich ja vorher einsehen.
UPDATE
Ein Jahr später…. Die erste Messe für Plus Sizes währen der Fashion Week in Berlin.
Hier mein Bericht ♥ Curvy is sexy
Im Grunde sind die Locations selber schon eine Reise wert. In alten Bahnhöfen, Kraftwerken, sogar im ehemaligen Stasi-Hauptquartier wird gezeigt, gepost und verkauft werden was im Herbst 2012 angesagt ist. Plus Size Designer werden sicherlich, wie auf den meißten Mode-Events, nicht so üppig vertreten sein, aber an Inspiration wird es sicherlich nicht mangeln. Also, es wird spannend…!
Die Vouge Italia hat schon mal vorgelegt und den highend-fashion Designer gezeigt, wie man sie tragen kann. Also das ist doch alles ne glatte EINS!

Hallo,
danke für deinen Bericht aus Berlin.
Bin gespannt auf ein Video und die Berichte über die Plus Size Läden.
Über „Allet Rund“ habe ich mal einen Bericht gesehen und mir das mal im Internet angeschaut. Da würde ich auch gerne mal vorbei schauen.
Gruß
Strapsie