Moodboards und wozu sie gut sind
Inspiration finden ist manachmal gar nicht so einfach. In den letzten Wochen bin ich häufig interviewt worden und da kam die Frage nach der eigenen Inspiriation für diese Website recht häufig. Für mich ist gar nicht mal das Problem, dass es an Ideen mangelt, sondern eher, dass ich diese strukturieren muss. So bin ich u.a. auf Moodboards gekommen.
Ich kenne diese Zusammenstellungen aus meiner Arbeit in der Werbung und im Marketing. Um Ideen zu visualisieren, sie für andere greifbar zu machen, nütze es nicht immer, mit Zahlen und Marktanlysen zu kommen. Wenn es kreativ wird, werden Bilder gebraucht. So ein Moodboard kann bestimmte Stimmungen wieder geben, Farbwelten eingrenzen, Statussymbole und Dinge zeigen, mit der sich die Zielgruppe beschäftigt und und und.
Muss immer alles digital sein?
Das ganze erstellt man heute direkt am Rechner. Wenn man so will, sind meine Pinterest Boards auch Moodboards. Dort stelle ich zu bestimmten Themen, Bilder zu einer Pinnwand (Board) zusammen. (Mood = Stimmung).
Ich werde in meinem Job als Fashionbloggerin für Plus Sizes mit Material von allen Seiten zugeschmissen. Dazu kommt noch mein eigenes Engagement, auf Reisen, Messen und Fashionshows und natürlich die vielen Magazine, die ich lese. Das hat bei mir zu einer anderen Art des Sammelns und Zusammenstellen geführt. Ich mache das offline, mit Klebestifft und Schere.
Früher war das Kunsterziehung, heute ist es Teil meines Jobs
Besonders wüst sieht es im Büro dann zum Beginn der Saison aus. Da stelle ich sozusagen das erste Halbjahres-Board zusammen. Dabei achte ich nicht auf Plus Sizes sondern auf die Trends. Es finden sich dann auch mal Dekosache, Naturbilder, Schnipsel von irgendwo her und sonstiger Kram an der Wand, bis sich die Trends erkennen lassen. Ich vergleiche Modemagazine mit meinen eigenen Aufzeichungen, etc. pp. Wenn die Wand steht, ist sie der rote Faden der nächsten vier bis sechs Monate und fast alle Artikel, die dann folgen, haben irgendwas mit ihr zu tun.
Es wird, nach London gerade überarbeitet ;-)
Ich mache das aber auch privat, wenn ich z.B. meine Wohnung verändern will. Dann sammele ich, manchmal auch nur in einem Karton, Dinge, die mir gefallen und eines Tages kippe ich alles auf den Tisch und es ist schnell klar in welchen Farben und Welten ich leben will.
Mit dem Schnipselkram läßt sich Geld machen
Aber nun mal zur Mode. Mit dem Aufkommen der vielen Modeblogs haben sich findige Geschäftsleute was einfallen lassen. Ihr kennt vielleicht Stylefruits, Polyvore, Mystylehit? Das sind Plattformen, auf denen man sehr schnell und einfach diese Moodboards anfertigen kann. Das Busniess dahinter: alle Modeanbieter, die ihre Produkte dort anbieten, zahlen dafür. Die „Board-Ersteller“ also die Mitglieder, können sich Profile anlegen, ihre Boards wählen lassen und bei manchen bekommen sie für ihr Engagement auch einen Gutschein, bei entsprechendem Ranking. Wenn man das ganze Board in sein Blog einbettet geschieht dies mit allen Angaben, wie Preis, Hersteller und Deeplink. Die Blogger verdienen zu diesem Zeitupunkt jedoch nicht mehr mit.
Dieses Beispiel zeigt Stylefruits, nach der Sucheingabe „Business“ und „Grün“:
Das ganze Konzept ist mit der Überzahl der Modeblogs und Modebegeitsteren ohne Blog so erfolgreich geworden, dass es seit ca 1,5 Jahren das ganze auch für den Bereich Living gibt, sprich Möbel und Dekorationsartikel. Die User machen einfach derartig viel Werbung für die Produkte und das umsonst! dass sich das nur lohnen kann.
Hier das Bespiel Polyvore. Die Styleboards, die man dort zusammenstellt, kann man auch noch mit Grafikelementen anreichern:
Natürlich hat es nicht lange gedauert und die einzelnen Marken haben sich diesen Mehrwert zueigen gemacht und selber eine Moodboard-Technologie entwickelt. Viele Modehäuser bieten online jetzt selber Stylingpinnwände. Auch hier kann man sich anmelden, gewählt werden und auch etwas gewinnen. Der Reiz liegt aber viel mehr im Spaß und dem Umgang mit der Mode und in der Inspiration durch andere.
Hier das Beispiel von Sheego. Das Outfit links habe ich mal zur Ansicht zusammengestellt. Rechts die Auswahlkategorien, hinter der sich dann die einzelnen Kleidungsstücke befinden:
Asos hat auch einen solchen Bereich. Da die Marke international aufgestellt ist, gibt es hier minütlich mehrere
Inspiration mit einem Schlag: Reisen
Da ich gerade in London war und es hier um Inspirationsquellen geht, kann ich diese Quelle nicht aussparen. Wer wissen will was Trend ist und demnächst zu uns nach Deutschland kommt, der fährt einfach dort hin. Ein einziger Besuch bei Topshop und Farben, Schnitte, Materialien sind klar. Vergangenes Jahr war der ganze Laden voll mit Neon, da hatten wir in Deutschland noch null Komma nix hier hängen. Das hat mir sehr in den Augen weh getan, aber mit nur zwei Accessoires, die ich dort gekauft habe, konnte ich die ganze Saison meistern. Also, wer wissen will was geht, schaut sich Modeblogs aus UK an oder fährt selber hin.
Immer und überall die Augen aufhalten:

Ideengeber Kunst
Ganz unbedingt Kunst und die Häuser die sie beheimatet anschauen. Wie hier, die Tate modern, ich der ich ENDLICH war. (allein wegen des Hauses und dem Muesumsshop muss man da rein)
Diese Aura haben auch Marken für sich entdeckt, am Abend hat TOPSHOP dort die HW14 Show gezeigt:
Ich weiß nicht, ob das jemand nachvollziehen kann, aber dieses Foto, habe ich mir aufgehängt. Mich inspiriert es total.
Das mondäne Gefühl, das einen beschleicht, wenn man in den Räumlichkeiten des Victoria&Albert Museum zur Teatime selbigen zu sich nimmt, lässt einen auch lange nicht los.
Und dann kommste da raus, die Tate im Rücken, gehst über die Millenium-Bridge von Fosters und direkt auf St.Pauls Cathedral zu. Also das kann echt nur London!
Ich wühle aber auch gern in so rumpel-Läden rum, auch Lebensmittelgeschäfte im Ausland können inspirieren, besonders, wenn sie in Chinatown liegen.
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