Vanity Sizing die Wahrheit über Kleidergrößen

Vanity Sizing: Ihr werdet alle belogen.

Jede, nicht nur die Plus Size Damen, kennen das: irgendwie hat man ständig eine neue Konfektionsgröße. Woran liegt das?

Ganz einfach: an der Bekleidungsindustrie, die den Käuferinnen gerne das Gefühl vermitteln will, sie kaufe eine „normale“ Größe und keine (ihgitt!) Übergröße. Vanity Sizing, so wurde diese Vorgehensweise in den USA getauft findet durch alle Kleidergrößen statt. Eine 36 verkauft sich besser als eine 38/40 und so weiter.

Das kann man, zumindest aus strategischer Sicht, kaum verübeln, ist es doch für eine Vielzahl von Frauen ein großes Glück, wenn sie sagen können: „Du und die Hose ist Größe 38, ich trage doch sonst 42!“.

Vanity Sizing


Ein ganzes Bündel an Zahlenmaterial, das nicht mehr zusammen passt und die Bedürfnisse des Marktes,  bitte doch nicht eine 44 kaufen zu müssen, steckt dahinter:

Zum einen liegt den meisten industriell gefertigten Kleidungs-stücken eine Maßtabelle zu Grunde, die noch von viel zarteren, aber auch kleineren Menschen ausgeht. Industriell genormte Produkte nehme ich, mit 1,78 cm, zum Beispiel auch bei  Küchenzeilen, Tischen, Stühlen wahr – alles könnte gern etwas höher sein.

Aber zurück zur Mode: Der Wohlfühlfaktor einer kleineren Kleidergröße ist offenbar so entscheidend beim Kauf, dass es nahe liegend ist, bei einer 42 Größe eine 38 rein zu nähen. Das Problem ist nur, dass es keine Einigkeit bei der Kleidungsindustrie gibt und jeder macht was er will oder die Abverkaufszahlen bestätigen. Das führt dann dazu, dass man im selben Laden, vom selben Hersteller mal in eine Hose reinpasst, bei der nächsten aber nicht mal eine Wade durch Einstieg bekommt.

Vanity Sizing, so belegt eine Studie, kann sogar dazu führen, dass man höhere Preise verlangen kann, je kleiner die Größe ist.

Wenn Du mehr über dieses Thema wissen willst, die Sueddeutsche hatte dazu mal einen ganz interessanten Artikel veröffentlicht. Du findest ihn hier. Außerdem gerade noch gefunden ein Beitrag vom WDR zum Thema.

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Über Ulrike Bartos 321 Artikel
Gründerin von miss BARTOZ einer der ersten deutschsprachigen Websites für Frauen mit Übergrößen, since 2010 :-) Mehr als 15 Jahre Erfahrung in den digitalen Medien, consultant für digitale Kommunikation und PR.

6 Kommentare

  1. Komisch – ich habe noch Jacken und Pullunder aus den Achzigern – und da passt mir 42. Waren die Sachen in dieser Zeit mal weiter geschnitten, dann 20 Jahre eng und jetzt wieder größer?

  2. Hallo,
    meine Laune steigt auch immer, wenn ich ein Kleidungstück mehrfach in S und XSauf dem Kleiderständer finde, aber L und XL nicht existieren.
    Stereotype Antwort der 1,50 m großen/40 kg Verkäuferinnen lautet grundsätzlich: is schon weg. Mitnichten ! Ist nie geordert worden. In Holland findet man durchaus XL und XXL bei internationalen Modemarken.

    • Hallo!
      lustigerweise habe ich von einigen Marken genau das auf der Fashion week in Berlin gehört.
      Oftmals hieß es, klar, wir produzieren bis 46/48, aber das ordert keiner oder die Mengen sind zu klein,
      so dass wir dazu über gegangen sind, nicht alles bis in diese Größen zu produzieren.
      Da haben wir es wieder.

      Herzlichst
      miss BARTOZ

  3. Kleidergrößen? Was soll das denn sein?
    Die taugen heute höchstens noch als Anhaltspunkt ab wo man suchen kann bei den vielen Ständern.
    Bei mir tummeln sich Sachen von 46 bis 56 im Schrank. Zugegeben einiges ist ziemlich eng und einiges sehr weit. Trotzdem, welche Größe sollte ich angeben, wenn man mich fragt?
    Übrigens habe ich mir mal ein T-Shirt in zwei Farben bestellt. Das fiel trotz gleicher Größe sehr unterschiedlich aus. Ein saß so wie, ich es mir vorstellt hatte und das andere taugte mal gerade zum Unterziehen, da sich alles abmalte.
    Schön wäre es, wenn man sich auf Kleidergrößen verlassen könnte!

  4. Hallo.

    Leider ist das wahr. Im Laden A Größe 48 und nur ein Laden weiter Nummer 52. In einem großen deutschen Bekleidungshaus kann man sich nicht mal innerhalb des Ladens sicher sein, weil dort anscheinend die eigenen verschiedenen Hausmarken die Größen unterschiedlich auslegen.

    Und wenn man dann in Online-Shops bestellt muss man meistens auch alles in zwei Größen bestellen, weil man sich nie sicher sein kann, wie dort nun die Größen ausgelegt werden. Einfach nur nervig.

    Gruß
    Mareike

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