In sechs Schritten: perfekter Kleiderschrank

Ordnung schaffen und Ordnung halten

Ihr kennt das,  Kleiderschrank voll, aber nichts anzuziehen. Hier erfährst Du in sechs Schritten, wie Du jeden Morgen leicht ein Outfit findest.

Schritt eins zum perfekten Kleiderschrank: Ausmisten

Gerade jetzt, wo die Jahreszeiten wechseln, kommt man oft von alleine darauf. Man möchte sich befreien von dem Alten, ich musste mir sogar die Haare etwas abschneiden lassen, das scheint aber alles ganz normal und zum Frühling zu gehören. Die Pflanzen mögen es ja auch, wenn sie jetzt radikal zurückgeschnitten werden.

Die Faustregel lautet: was ich ein Jahr nicht angehabt habe, kommt weg. Ich selber wende diese Regel aber eher bei anderen Sachen an. Bei Kleidung ist es ja auch mal wie verhext, da lagern die Sommermäntel einen Winter auf dem Dachboden und schwups, sind sie zu eng geworden. Das ist aber für mich noch kein Grund sie weg zu geben. Ich habe einen Platz an dem meine Wintersachen lagern und es gibt nicht selten positive Überraschungen, wenn der Frühling in meinen Kleiderschrank wieder einzieht und es gibt diese „ach Du bist auch noch da?“ Klamotten, die kommen dann gleich auf Haufen A.

Die Drei Stapel:

A) heißt: Du bist raus, aber andere werden Dich mögen, wirst also verkauft
(Hier ein paar Tipps, zum Verkaufen von Kleidung und Termine zu XXL Flohmärkten)

B) heißt: Du bist raus und andere können mit Dir auch nichts mehr anfangen, kommst also in die Altkleidersammlung

C) ist der schwierigste Stapel, der „eigentlich bist du ok, aber ich mag dich trotzdem nicht“ Achtung! Dieser Stapel wächst oft rasanter als die anderen, weil noch nicht entschieden ist, ob ein Kleidungsstück bleibt oder geht. Faustregel: worin Du Dich nicht wohl fühlst, wirst Du nicht tragen. Argumente dafür, dass die Stücke bleiben sind oft der hohe Preis der man mal gezahlt hat oder ein zeitloses Design. Es gilt abzuwägen.
Hier ein paar Fragen, die Du Dir stellen kannst:

  • kneift das Stück nur oder ist es bereits zwei Konfektionsgrößen zu eng? Im zweiten Fall veräußere es, jetzt bekommst Du noch Geld dafür und in einer Saison zwei Größen zu verlieren ist schon echt ein Vorhaben
  • War das je meine Entscheidung oder bin ich einem Trend aufgesessen, der mir nie gefallen hat?
  • Was lässt Dich hadern, dass es klassisch ist? Aber wenn die Wolle des klassichen Pullis nunmal kratzt, gebe es weiter, viele andere Leute haben das Problem nicht und empfinden kein kratzen.

Schritt zwei: Grundlagen schaffen

Jetzt ist wieder Platz geschaffen und man kann sich einen guten Überblick verschaffen. Eine gute Garderobe setzt sich aus Klassikern / Grundlagen zusammen und Trendteilchen die Ergänzen. Genauso kann man das auch mit dem Budget sehen. Grundlagen (auch Unterwäsche) brauchen Qualität, sind also etwas teurer, Trendteilchen leben meist maximal zwei Saisons.

Grundlagen sind:

  • Eine schlichte schwarze Hose
  • Bleistiftrock
  • zwei gute BHs (hell und dunkel)
  • Shapeware für Kleider
  • Trenchcoat und / oder Wollmantel
  • ein paar dunkle Pumps
  • ein gut sitzender Blazer
  • ein schlichtes schwarzes Kleid

Ich hätte die Liste noch um eine gut sitzende Jeans verlängert, da die Mode für Jeans aber mittlerweile auch in den Plus Sizes angekommen ist (besonders dieses Jahr) würde ich sie eher bei den Trendthemen einordnen.

Ein Beispiel, warum das so Sinn macht, findest Du hier. Dort trage ich ein schlichtes schwarzes Kleid, das schon seit 2010 ein fester Begleiter ist und kombiniere es neu. In der Rubrik Modetrends findest Du, was angesagt ist.

Jetzt kannst Du auch gezielter das ergänzen, was Du noch brauchst.

Schritt drei zum perfekten Kleidschrank: Vielseitigkeit

Achte beim Kauf darauf, dass Deine Stücke kombinierbar sind. Wenn Du ein Outfit zusammengestellt hast, das nur so aber nicht anders funktioniert, Du zum Beispiel keine andere Hose zu dem Oberteil kombinieren kannst, ist das schade. Ich habe das z.b. oft mit Schuhen. Außerdem wird dieses feststehende Outfit eher selten getragen werden, weil es ja immer gleich ist dann stehst Du wieder vor dem morgendlichen „Ich habe nichts anzuziehen“ Problem.

Schritt vier: Trends richtig einsetzen

Jede Saison habe ich Schweißperlen auf der Stirn, weil ich mich entscheiden muss und nicht alle Trends die mir gefallen, abdecken kann. Es gibt auch Trends, bei denen weiß ich, dass ich sie nicht umsetzen kann. Spitze Schuhe zum Beispiel. Also, die die jetzt kommen. Ich habe mir beide kleine Zehen gebrochen, seit dem ist es damit vorbei. Aber keine Angst, man muss nicht alles kaufen, ein paar ausgewählte Teile für den Trend der Saison reichen vollkommen.

  • Farben, die sich irgendwie komisch anfühlen, kann man weg lassen oder einfach mit einem Accessoire oder Tasche aufnehmen.
  • Schnitte die einem nicht stehen, braucht man auch nicht umzusetzen. Es gibt jede Saison für jeden Typ etwas. Zum Herbst kommen lange Röcke, in denen fühle ich mich zwar wohl, aber irgendwie zeige ich doch gern meine Beine ;-) Also habe ich einen für acht Euro aus Jersey gekauft. Den kann ich notfalls auch nur am Strand anziehen.
  • Achte darauf, dass auch deine Trendteile zu Deinen Klassikern passen, so hast Du die ganze Saison etwas davon.
  • Pro Saison kannst Du mit vier – fünf Trendteilen arbeiten, sonst stopfst Du Dir den Schrank wieder voll. Abgesehen davon, muss das ganze ja auch bezahlbar bleiben.
  • Pro Tipp: wenn Du auch gerne weiterverkaufst, hole Dir die Trends früh dann kannst Du sie auch noch gut weiter verkaufen, wenn Du sie über hast.
  • Ich mache es zum Beispiel so, dass ich mir am Anfang der Saison anschaue, welche Trends mir gefallen und wie ich sie umsetzten kann. Das schreibe ich mir tatsächlich in mein Notizbuch. So kann es dann zum Beispiel dazu, dass ich dieses Kleid und nicht ein anderes gekauft habe, weil ich den Schwarz/Weiß Trend umsetzen wollte.

Schritt fünf zum perfekten Kleiderschrank: halte Ordnung

Ja, richtig gelesen, aufräumen und es auch aufgeräumt lassen. Das hat einen ganz simplen Grund, der nennt sich: aus den Augen, aus dem Sinn. Wenn Du Kleidungsstücke hast, die hinten im Schrank verschwinden, vergisst Du sie. Ich Streber gehe sogar so weit, dass ich ungebügelte Sachen nicht mehr in den Schrank hänge. Ich ziehe sie nicht an, wenn ich es gerne würde, weil ich sie ja erst mal büglen muss. Den Teufelskreis, der sich daraus entwickelt, kann man schnell zuende denken.

Bei mir hängt mittlerweile alles auf Bügeln und ist nach Art sortiert. Also Kleider, Pullis, Blusen etc. Das ist sicher ein etwas radikaler Schritt, aber ich habe es nicht bereut das so gemacht zu haben. So sehe ich immer alles.  Meine Tücher und Schals habe ich auch sortiert und meinen Schmuck nach Farben.

perfekter Kleiderschrank Schals

Sogar meine Haarspangen auf eine Leiste gepinnt und seit neuestem besitze ich sogar eine Schminkkomode (hier haben mich die Beatuyblogger inspiriert) Das alles ist nur eine Anregung, wie man sortieren kann. Klar ist aber, wenn Du in Zukunft nicht vor Deinem vollen Schrank stehen willst und nichts zum anziehen zu finden, musst Du Dich so organisieren, dass Du etwas findest. So merkt man übrigens auch schneller, was fehlt.

Schritt sechs für Deinen perfekten Kleiderschrank: werde kreativ

Es gab hier vor Kurzem einen umfangreichen Artikel zum Thema Inspiration. Da bin ich auch auf Moodboards eingegangen. Deine Aufgabe wäre jetzt sozusagen ein reales Moodboard mit deinen Kleidern und Accessoires zu erstellen. Das ist eine schöne Sache für einen verregneten Sonntag. Du legst Dir neue Outfits zusammen, probierst sie, tauschst Dinge aus, ergänzt und dann kannst Du es ganz einfach mal fotografieren. Eine Freundin hatte solche Bilder mal auf die Innenseite ihrer Kleiderschranktüren geklebt. Heutzutage, wo jeder ein Fotohandy hat, reicht es sicher auch so.

Wichtig ist bei diesem Stepp, dass Du nicht nur das machst, was Du schon kennst, sondern auch mal gewohnte Pfade verlässt. Sieht ja keiner und so kommst Du Schritt für Schritt zu neuen Kombinationsideen und bereicherst Deinen Stil.

Vielleicht ist es nicht der perfekte Kleiderschrank (was sollte das acuh sein?), aber genau der, mit dem Du klarkommst. Wenn nicht und Dir etwas fehlt oder unklar ist, melde Dich gern im Kommentarfeld. In der Regel bist Du mit deiner Frage ja nicht allein und andere bringen deine Fragen ebenso etwas.

Vieleicht ist die eine oder andere enttäuscht, weil sie dachte, dass für die Plus Size Ladies alles etwas anders läuft. Läuft es nicht. Die Größe ist natürlich eine andere, aber Stil hat mit Größe nichst zu tun.

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Über Ulrike Bartos 321 Artikel
Gründerin von miss BARTOZ einer der ersten deutschsprachigen Websites für Frauen mit Übergrößen, since 2010 :-) Mehr als 15 Jahre Erfahrung in den digitalen Medien, consultant für digitale Kommunikation und PR.

3 Kommentare

  1. der beste Modeblog Artikel aller Zeiten!
    Endlich mal etwas wirklich hilfreiches für alle frauen!
    ich habe ein Ankleidezimmer mit wahren schätzen. aber ich habe keinen durchblick und immer das selbe an! heute nach der arbeit mache ich mich an die arbeit. haha
    viele liebe grüße

  2. weißt du eigentlich, dass leute dazu sogar bücher geschrieben haben oder das als „coachingjob“ anbieten…für geld?!:D
    und soll ich dir mal was sagen: dein kleiner artikel hier ist viel viel mehr wert!!?:D

    • Ein sehr interessanter und natürlich auch schmeichelnder Kommentar. Interessant deshalb, weil ich mich mit dem Gedanken trage, einige Artikel zum kostenpflichtigen Download anzubieten. Da frage ich dich gerade mal in einer kleinen Mini-Marktforschung: Wärst Du denn bereit gewesen, sagen wir mal 0,90 Cent für diesen Artikel zu zahlen?

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